Obwohl die Temperaturen heute gingen und wir Sonnenmilch benutzt haben, habe ich mir meine Waden
kräftig verbrannt, es schmerzt jedenfalls derbe. Wir machen uns im Hotel frisch und stürzen uns wieder in
das Getümmel. Die Füße schmerzen, denn man muss hier viele Kilometer laufen um nur einen Teil zu sehen,
selbst wenn man mit den Trams und Monorails fährt, muss man jedes mal quer durch das Hotel und die
Shopping Meile. Oft kommt man gar nicht aussen rum, um weiter den Strip rauf zulaufen.
Wir machen abends die gleiche Tour wie Mittags, nur das wir uns am Mirage noch den Vulkan
(der alle 15 Minuten ausbricht) ansehen.
Fazit des Tages:
- 20$ beim spielen verloren
- Viel gesehen und wir waren überwältigt
- Füße sind wund
- Haben das Essen heute irgendwie vergessen (ausser dem Sandwich war da nix)
- Wir werden von dem Automatengebimmel sicherlich träumen
- Freuen uns auf den nächsten Tag im Wahnsinn
Hier der dritte Teil von “Wie wir die USA erleben”,
heute: Autofahren in den USA
Autofahren in den USA ist sehr entspannend und nicht zu vergleichen mit dem hektischen Treiben bei uns.
Amerikanische Autofahrer sind sehr zuvorkommend. Sie hupen nur wenn man grobe Fehler macht, so wie
eines Nachts, als wir auf der Gegenfahrbahn gefahren sind, weil man die Striche nicht auf der Straße sehen
konnte (es war vorm Motel 6 in Page).
Etwas ungewohnt ist es, dass die Ampeln HINTER der Kreuzung stehen. Ist etwas
blöd, wenn man das Autofahren in San Francisco das erste mal in den USA praktisch erleben muss.
Da stehen hölle viel Ampeln. Beim ersten mal stand ich schon fast vor der Ampel, also mitten
auf der Straße :-)
Es gibt auch sehr oft den 4 Way STOP. Das läuft dann so:
Wenn z.B. zwei Autos auf die Kreuzung zurollen, stoppen beide. Das Auto was als erstes da war,
darf als erstes fahren. Klappt eigendlich immer wunderbar. Auch wenn mal 4 Autos zur gleichen Zeit ankommen,
funktioniert das durch Handzeichen super.
An roten Ampeln darf man rechts abbiegen, nachdem man gestoppt hat und den Verkehr gesichtet hat.
Es ist immer erlaubt, außer ein Schild verbietet es.
Auch sollte man bei gelb nicht noch versuchen über die Kreuzung zu kommen.
Wenn deine Seite rot hat, hat die andere sofort grün!!!
Murphys Law: Immer wenn du in San Francisco links abbiegen möchtest, verbietet es ein Schild :
No Turn left....
Überholen kann man rechts und links. Auf der Interstate bei 6 Spuren kommt da echte Freude auf.
Also immer rechts und links in den Spiegel schauen und den Verkehr im Auge behalten.
Man kann auch auf jeder Spur so lange fahren wie man möchte, es gibt kein Gesetz, dass das rechts
fahren vorschreibt.
Abfahrten von einer Interstate können auch links abgehen!!! Nicht nur rechts wie bei uns.
Es gibt in großen Städten (zumindest in LA) eine Diamond Line, auf der nur Car Pools fahren dürfen.
Ein Car Pool besteht aus mindestens 2 Personen im Auto. Oft ist durch ein Schild die Benutzung reguliert,
z.B. von 8 AM bis 12AM, 2 Personen und von 12AM bis 7PM, 3 Personen.
Entfernungen sind nicht zu unterschätzen!!! Aber es macht bei der Landschaft Spaß zu fahren,
so dass auch große Strecken kein Problem sind. Unsere größte Strecke mit 450 Milen haben wir
auf einer Arschbacke abgesessen.
Parken in Großstädten wie San Francisco oder Los Angeles ist teuer oder unmöglich.
In San Francisco sind Tagespreise von 30 oder 40$ in einem Parkhaus keine Seltenheit.
Man sollte auch auf die Schilder achten, die das Parken an verschiedenen Tagen regulieren.
Man darf z.B. auf einer Straße montags zwischen 8 AM und 9 AM nicht parken, weil da die
Straßenreinigung kommt. Vor der Straßenreinigung fährt ein Polizist durch die Straße und schreibt die
Autos auf. Die bekommen dann Post und dürfen zahlen.
In San Francisco muss man am Berg die Vorderreifen zum Bürgersteig hin
einschlagen, damit man das Wegrollen bei defekter Handbremse verhindern kann. (Das Auto landet dann
vor der Wand des nächsten Hauses und nicht im nächsten Stadtteil :-)
In fast allen Städten und kleinen Orten in den USA sind die Straßen in Blöcke aufgeteilt.
Sich in z.B. San Francisco zurecht zu finden ist daher kein Problem. Selbst ohne Plan hat man den Dreh
irgendwann raus und merkt sich nur noch ein paar Straßen in Nord - Süd Richtung und ein paar Straßen in
Ost - West Richtung. Man fährt halt so lange gerade aus, bis man eine der Straßen findet.
Das dauert meistens nicht lange, denn eine Straße die an der einen Seite der Stadt z.B. Market Street heisst,
heisst am anderen Ende auch Market Street.
Besodere Vorsicht gilt beim Überholen von Lastwagen. Die können auch mal drei Anhänger haben!!!!
Also Länge nicht unterschätzen.
Das Tanken ist auch so eine Sache, hier mal das Tanken mit Kreditkarte:
1. An die Säule fahren
2. Karte schnell in den Schlitz schieben und raus ziehen.
Evtl. fragt der Automat nach einer Zip. Wir haben immer die vom Hotel
in San Francisco angegeben, hat funktioniert, ist glaube ich nur für die
Statistik. Unsere deutsche hat nicht funktioniert, hat also nix mit der Kreditkarte
zu tun (so wie es in manchen Foren behauptet wird)
3. Rüssel aus der Halterung nehmen und in den Tankstutzen einführen
(man sollte den Tank vorher öffnen :-))
4. Grade wählen (z.B. Regular 85/87 Octan)
5. Evtl. einen Noozel oder Hebel umlegen (steht aber unübersehbar am Tankrüssel)
vorher läuft evtl. nix.
6. Tanken
7. Wenn Tank voll: den evtl. umgelegten Hebel wieder zurück (erst dann wird die
Kreditkarte belastet, also nicht vergessen) und Tankrüssel zurück in Halterung.
8. Der Automat fragt nach einer Quittung. YES/NO
9. Tank zu machen und weg.
Wenn es nicht klappt, zum Kassierer oder zur nächsten Tanke fahren. Hat bei uns nur einmal nicht
geklappt, da hat der Automat nach dem Einschieben der Karte nur laut gepiept und nix funktionierte.
Also mit rotem Kopf weiter fahren....
Man kommt übrigens mit dem Tempobegrenzungen hier super klar. Auf Interstates sind es meistens 75 Mph.
Das genügt vollkommen. Nur ein Tempomat ist absolute Pflicht.
Ich habe auf dem Weg von LA bis nach Barstow nur ein einziges mal bremsen müssen. Sonst war nur der
Tempomat drin.
Also keine Angst vorm Autofahren hier, alles gaaaaaanz easy... Glaubt mir...