Tag 7 - 5.9.2013
Fahrt zum Olympic NP und
Port Angeles
Früh am Morgen werden wir von dem Regen, der auf die Klimaanlage tropft,
geweckt. Der Himmel ist wolkenverhangen und Blitze zucken vom Himmel.
Es gießt so, dass wir schon Probleme haben, das Gepäck trocken ins Auto
zu bekommen. Die Wettervorhersage hatte also mal wieder Recht.
Wir fahren im Dauerregen nach Edmonds, von wo aus uns die Fähre nach
Kingtson auf der Olympic Halbinsel bringt. Wir verpassen die 8.00 Uhr
Fähre um wenige Minuten und müssen auf die 9 Uhr Fähre warten.
Draußen schlagen links und rechts die Blitze ein, kein Witz....
Ich bekomme dabei jedesmal fast einen Herzinfarkt, denn es Blitzt und
direkt darauf kommt der Donner. Die Druckwelle spürt man sogar im Magen.
Von der Olympic Halbinsel ist nix zusehen. Selbst als wir in Kingston anlegen,
sieht man fast nix. Nun ist guter Rat teuer. Eigentlich haben wir für heute
die Hurricane Ridge, einen Berg in Port Angeles, eingeplant. Das wird nichts,
denn die Berge sind völlig in den Wolken verschwunden.
Wir lassen es also sehr ruhig angehen, steuern wirklich jedes noch so
interessant erscheinende Ziel auf der Karte an, damit wir wenigstens etwas
von der Gegend mitbekommen. Port Townsend hat uns dabei sehr gut gefallen.
Hier hört es sogar mal für ein paar Minuten auf zu regnen und wir können
die Main Street einmal rauf und runter laufen. Es sind viele alte Häuser
und Geschäfte zu sehen.
Als wir die oberhalb gelegene Wohngegend abfahren, die man von unten schon mit
vielen tollen alten Häuser gesehen hat, stehen plötzlich zwei Rehe vor uns - mitten
in der Stadt. Die lassen sich auch von den Fußgängern nicht aus der Ruhe bringen.
Wir kommen auf unseren Weg nach Port Angeles an diversen Indianer Reservaten vorbei.
Meistens sieht man nur die Townhall oder das obligatorische Casino.
Manchmal sieht man auch etwas schöneres, wie bei diesem Stamm, dessen Namen ich
leider aktuell nicht parat habe :-(
Unterwegs muss ich leider feststellen, dass die Amerikaner echt nen Nagel
im Kopf haben. Es regnet aus Kübeln und die Bauern wässern ihre Felder.
Dann, schon weit nach dem Mittag passiert das, was keiner von uns beiden für
möglich gehalten hat. Wir sehen ein Stück blauen Himmel über Port Angeles.
Also nichts wie hin - ins Hotel (Olympic Lodge) einchecken und überlegen was
wir machen.
Die Hurricane Ridge fällt immer noch aus, denn obwohl es nicht mehr regnet
sind die Berge in den Wolken verschwunden. Wir entschließen uns, zu den
Sol Duc Falls zu fahren, diese liegen etwa 50 Meilen von Port Angeles
entfernt. Vorbei geht es bei bestem Wetter (wir können es immer noch nicht
glauben) am Lake Crescent, der sich malerisch an die steilen Berge schmiegt.
Hier erleben wir mal wieder eine amerikanische Unart... Auf dem Highway
gibt es eine mini Baustelle (es steht ein Minibagger auf der Straße und
baggert ein mini Loch). In Deutschland hätte man da kurz vorher eine
Warntafel hingestellt oder ne Baustellenampel. In den USA wird die
Strecke weiträumig abgesperrt (3 km vorher und nachher) und man muss warten
bis ein Pilot Car die wartenden Autos an der mini Baustelle vorbeiführt.
Das ganze dauert fast 30 Minuten.
Wir genießen jeden Viewpoint auf den See und erreichen die Abfahrt zu
den Sol Duc Falls. Diese liegen etwa 17 Meilen vom Highway entfernt.
Die Zufahrt führt durch einen dichten Märchenwald, vorbei an den
heißen Quellen und immer entlang des Sol Duc Rivers, in dem sich zu dieser
Jahreszeit Unmengen von Lachsen tummeln, die sich ihren Weg Stromaufwärts zu
den Leichplätzen bahnen.Dabei müssen sie diverse Cascaden hoch springen.
Leider sehen wir zwar die Lachse, aber sie springen nicht. Die Strömung
ist wohl aufgrund des Wetters zu stark.
Vom Parkplatz bis zu den Wasserfällen sind es 2,3 Kilometer Rundweg.
Der Weg führt durch den Wald und ist leicht zu laufen. Die
Wasserfälle sind wirklich schön. Wir brauchen inkl. Fotosession etwas
über eine Stunde für die Strecke.
Zurück in Port Angeles wollen wir tanken, aber mitten im Tankvorgang
bricht das System zusammen, denn es gab einen kurzen Stromausfall.
Ab diesem Zeitpunkt kann man in ganz Port Angeles nicht mehr tanken,
denn alle Tankstellen sind ausgefallen. Gott sei Dank hatte wir noch
etwas Benzin im Tank. Wären wir auf der Durchreise gewesen, hätte es
eng werden könnne.
Nach dem Abendessen werden wir mit einem gigantischen Sonnenuntergang
belohnt, der kommt aber leider auf dem Foto nicht so gut rüber wie in Echt!
Was für ein Tag.....Ich habe sogar einen leichten Sonnenbrand, das konnte heute Morgen
keiner Ahnen :-)